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Das eingepackte Geschenk

In den Tagen vor und an Weihnachten geht es um Geschenke, deren Inhalt dem Adressaten in der Regel unbekannt sind.
Was ist da oftmals zu beobachten?
Jemand schaut auf das Geschenk welches schon Tage vor dem Heilig Abend übergeben bzw. unter den Weihnachtsbaum gelegt wurde. Was ist da wohl drin? Was lässt die Größe und das Gewicht auf den Inhalt schließen? Die Neugierde hat an Präsenz gewonnen. Was schießt einem spontan in den Kopf?
Was wünscht man sich ganz dringend oder was will man auf keinen Fall haben?
Manch einer fängt innerlich an zu beten: „Bitte, bitte lass dies oder jenes was ich mir so sehr wünsche in diesem eingepackten Geschenk sein.“ Die Gedanken kreisen und verfestigen sich um die Vorstellung, und entwickeln zu einer Erwartung, als wenn es eigentlich schon ein Fakt ist, dass das Ersehnte hinter dem Geschenkpapier verborgen ist.
Wenn dann nach dem Entfernen der Verhüllung die Erwartung erfüllt wird, tritt Beruhigung ein, vielleicht sogar Freude. Im anderen Fall kommt in Mikrosekunden ein Gefühl der Enttäuschung auf, mit den bekannten emotionalen Folgen.
Die Erfüllung der Erwartung ist auf jeden Fall schöner, das ist schon klar.
Aber eins ist auch klar, in beiden Fällen hat das Hoffen, welches sich eventuell zu einem innigen Erbeten bis zum verzweifeltem Flehen gesteigert hat, absolut keine Einfluss auf den Inhalt gehabt.
Bei der erfüllten Erwartung stand der Inhalt eh schon fest, und in dem Fall der Enttäuschung ist der Inhalt nicht geändert worden. Also insgesamt verschwendete Lebensenergie.
Über dieses mögliche Szenario kann man schmunzeln und vielleicht kommt es einem auch bekannt vor.
Übertragen auf das Leben kann es uns einen Hinweis geben ob wir gerade im Hier und Jetzt sind , und wie wir das „so ist es“ akzeptieren können.

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