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Sich erheben mit dem mächtigen Wort „Anstand“

„Sich erheben mit dem mächtigen Wort „Anstand“

Ein Wahlplakat in der Landtagswahl Bayern 2018

 

„Als “Anstand“ wird in der Soziologie ein als selbstverständlich empfundener Maßstab für ethisch-moralischen Anspruch und Erwartung an gutes oder richtiges Verhalten bezeichnet. Der Anstand bestimmt die Umgangsformen und die Lebensart.“

Definition von Hillmann, Karl-Heinz. aus "Wörterbuch der Soziologie. 5. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage." Kröner, Stuttgart (2007). Stichwort "Anstand" S. 31f.

Eine der großen deutsche Volksparteien wirbt dieses Jahr zur Landtagswahl in Bayern in großen Buchstaben, plakatdominierend mit einem Begriff aus dem Bereich der Moral und Tugend.
Wer meint, er hat die Moral für sich „gepachtet“, der stellt seine Werte als die Richtigen hin und stellt sich selbst damit über andere, weil er vermeintlich weiß was richtig und falsch ist. Dies ist eine wertende und lebensentfremdende Sprache, deren Auswirkungen bei Marshall B. Rosenberg nachzulesen ist, z.B. in dem Klassiker „Gewaltfreie Kommunikation - eine Sprache des Lebens“

Wer Menschen nach seinen eigenen Werten klassifiziert und in Schubladen packt, der urteilt. Nach dem Urteil kommt dann die Verurteilung. Sind dann in den anderen Parteien die „Unanständigen“?

Schon Rumi sagte: „Es gibt einen Ort jenseits von richtig und falsch, da treffen wir uns.“

Was nichts anderes heißt als es, gibt kein Richtig oder Falsch.

Urteilen tut letztendlich nur das „Leben“, was in diesem Fall als Wahlergebnis zum Ausdruck kam.

Ich frage mich, was sagt das über die innere Haltung dieser Partei aus?
Was triggert das Wort „Anstand“ in der weiblichen Wählerschaft an?

Ich weiß, der achtsame Umgang mit unser Umwelt und uns selbst ist eine tägliche Herausforderung und keine leichte Übung.

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