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Kollektive Empathie als notwendige Basis für den Frieden

Kollektive Empathie als notwendige Basis für den Frieden

Auch eine Möglichkeit dem Terrorismus zu begegnen

Menschen dieser Welt sehen sich bedroht durch Terrorismus und lokale Kriege.
Anhaltende Flüchtlingsbewegungen erzeugen Sorgen und Ängste in der Gesellschaft.
Wir erfahren Bedrohungen und gewalttätige Handlungen als Ausdruck scheinbar auswegloser Konflikte, die nur tragischer und verzweifelter Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse sind.
Wie wir Menschen haben auch Gemeinschaften, Völker und Staaten Bedürfnisse.
Was genau fehlt an dieser Stelle?

Nachhaltiger Frieden und Vergebung entsteht erst wenn die alten Wunden ausgeheilt sind.
Das Ausheilen wird durch Empathie begünstigt und teilweise erst dadurch möglich.
Erst nach empathischer Anerkennung Ihres alten Schmerzes sind die Konfliktparteien bereit auch die Schmerzen der anderen Konfliktpartei anzuerkennen und ein gegenseitiges Verständnis mit nachfolgender Vergebung einzuleiten.
Ich übertrage die Prinzipien und die Haltung der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach Marshall B. Rosenberg von zwischenmenschlichen Konflikten auf Konflikte zwischen Gemeinschaften, Völkern und Staaten.
Empathie zwischen großen Gemeinschaften, die symbolisch eine Konfliktpartei darstellen, nenne ich „Kollektive Empathie“.

Mit Schuldmanifestierung kommen wir nicht weiter, sondern nur mit gegenseitiger, aufrichtiger Anerkennung was geschehen ist. Nicht auf andere zeigen, sondern bei sich selbst anfangen ist die Botschaft. Einer muss anfangen, sonst hört die Gewalt nie auf.
Die Bereitschaft und die Kraft zur Eigenverantwortung muss jeder in sich selbst finden. Bei kollektiven Konflikten ist es von besonderer Bedeutung, wenn die Repräsentanten und Staatsoberhäupter diesen Schritt einleiten.

Eine der wenigen großen Handlungen der Eigenverantwortung, die eine kollektive Empathie symbolisiert und ausdrückt, war der Kniefall von Willi Brandt

Zitat Wikipedia:
„Als Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland legte Willy Brandt am 7. Dezember 1970 unmittelbar vor der Unterzeichnung des Warschauer Vertrags zwischen Polen und der Bundesrepublik Deutschland am Ehrenmal der Helden des Ghettos in Warschau einen Kranz nieder. Nach dem Richten der Kranzschleife verharrte er nicht wie üblich stehend, sondern sank auf die Knie und verharrte so schweigend etwa eine halbe Minute“.

Die zeitnahe innerdeutsche Reaktion war damals ganz anders als die heutige Bewertung der Geste.
Einer Spiegel-Umfrage zufolge fanden damals 48 Prozent der Westdeutschen den Kniefall übertrieben, 41 Prozent angemessen, 11 Prozent hatten keine Meinung dazu.
Quelle: Kniefall angemessen oder übertrieben? In: Der Spiegel vom 14. Dezember 1970, S. 27.

Am 27.05.2016 in Hiroshima und am 28.12.2016 in Pearl Harbour verpassten jeweils US-Präsident Barack Obama und Japans Ministerpräsident Shinzo Abe eine empathische Versöhnung mit Entschuldigung. Trotz alledem, war es schon ein Schritt in die richtige Richtung.

Aktuell haben viele Länder der westlichen Gesellschaft triftige Gründe sich bei einigen Ländern zu entschuldigen.

Diese ausstehenden Entschuldigungen für die Übernahme der Verantwortung hinterlassen bei Ihnen kollektive Schuld- und Schamgefühle, die bis in die einzelne Persönlichkeit hinein von einer Generation auf die nächste weitergegeben werden. Bei den Verletzten hinterlässt, es Enttäuschung, Trauer, Ärger, Wut, Ausweglosigkeit und Frust.

Die vielen Toten und das entstandene Leid kann nicht rückgängig gemacht werden.
Auch mit Geld kann sich kein Land aus der Verantwortung herauskaufen.

Ich bin selbst ein Teil der westlichen Gesellschaft und habe Schuld- und Schamgefühle auf mich übertragen lassen. Für mich selbst erlaube ich die Perspektivwechsel, um Empathie für die erlittenen Verletzungen zu geben, damit der Prozess des Loslassens auf allen Seiten zu ermöglicht wird.

Ich bitte alle Staaten und Völker dieser Welt ihre Konflikte sowie ihre Belastung durch Terrorismus zu betrachten und ihre eigene Verwicklung zu erkennen und mit Empathie auf die alten und aktuellen Konfliktparteien zuzugehen. Das bedeutet keine Rechtfertigung oder Befürwortung von Gewalt, es enthält keine Wertung.

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